SPÄTE VÄTER

(13.12.2007) Bei Frauen tickt die biologische Uhr: Die Möglichkeit für eine Schwangerschaft endet mit dem Einsetzen der Wechseljahre. Und bei Männern? Viele glauben, dass Männer bis ins hohe Alter Kinder zeugen können. Neuere Studien bestätigen das zwar, allerdings mehren sich auch hier Anzeichen, dass das Gesundheitsrisiko der Kinder mit zunehmendem Alter der Väter steigt. Die Chance, gesunden Nachwuchs zu zeugen, sinkt mit zunehmendem Alter. Bei Männern in den mittleren und späten Vierzigern und später steigt das Risiko von genetischen Schäden bei den gezeugten Kindern im Vergleich zu jüngeren Vätern. Denn ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Zeugungsfähigkeit ab, durch Reduzierung der Spermienzahl, Abnahme von funktionsfähigen Spermien bezüglich des Aussehens und der Beweglichkeit und des Samenvolumens und einer Vermehrung von genetisch geschädigten Spermien durch Fragmentierungen der DNA. Da die Männer laufend neue Spermien produzieren, besteht leichter die Möglichkeit, dass fehlerhafte Spermien auf die Entwicklung neuer Spermien kopiert werden können, was bei Alterung des Organismus vermehrt auftritt. Damit einher geht eine zunehmende Funktionseinschränkung von Zellen und Organen. Speziell in den Hoden wird die Arbeit wichtiger Zellen beeinflusst, da es durch Ablagerung von Abfallprodukten des Stoffwechsels zwischen den Samenkanälchen zu einer Verdickung der Hodenwände und zu Verkalkungen der Hodengefäße kommt. Da in den meisten Fällen mit höherem Alter auch die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs abnimmt, können schädigende Einflüsse durch die Umwelt, Ernährung, internistische Erkrankungen oder Rauchen längere Zeit auf die Spermien einwirken und sie zusätzlich schädigen.

„Späte Väter“ sollten sich bewusst sein, dass ihr Nachwuchs ein erhöhtes Gesundheitsrisiko hat. Durch eine ausgewogene Ernährung, sportliche Aktivitäten und Vermeidung von schädigenden Einflüssen wie Rauchen können die Chancen auf gesunden Nachwuchs gesteigert werden.