ANDROLOGIE
„Andrologie umfasst alle Bereiche der Medizin und der Naturwissen-schaften, die sich mit den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes unter physiologischen und pathologischen Bedingungen auseinandersetzen“ (Satzung der Europäischen Akademie für Andrologie EAA). Anders gesagt, Andrologie ist die Lehre von den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes und deren Störungen in allen Lebensphasen.
Die zentralen Themen der Andrologie sind demnach:
- die Störungen der Zeugungsfähigkeit (Infertilität),
- die Störungen der Hormonbildung im Hoden (Hypogonadismus),
- die Störungen der Erektionsfähigkeit (erektile Dysfunktion),
- die männliche Verhütung (Kontrazeption) und
- die Alterungsprozesse des Mannes (Seneszenz).
Andrologie lässt sich wörtlich als „Männerheilkunde“ übersetzen. Dieses Spezialgebiet der Medizin befasst sich mit Störungen der Geschlechts-entwicklung und Sexualität des Mannes. Somit ist die Andrologie die männliche Entsprechung der „Frauenheilkunde“ (Gynäkologie).
In der BRD bleibt ca. jede sechste Ehe oder Partnerschaft ungewollt kinderlos. Das bedeutet, dass 600.000 kinderlose Paare heute oder zu einem späteren Zeitpunkt einen Arzt aufsuchen. In 30% wird ein andrologischer Sterilitätsfaktor allein, in bis zu 50% als Kofaktor der Kinderlosigkeit angenommen. Das bedeutet, dass theoretisch 300.000 Männer behandlungsbedürftig sind. Zwei Drittel dieser Paare suchen Rat beim Arzt.
Daher ist es Aufgabe des andrologischen Untersuchers, die Diagnostik „so unkompliziert wie möglich und zumutbar für jeden“ durchzuführen. Die gestufte andrologische Diagnostik umfasst Anamnese, klinische Untersuchung, Spermiogramm, Hormonanalyse und Spezialuntersuchungen.