BLASENENTZÜNDUNG
(04.08.2008) Fast jede Frau ist in ihrem Leben mindestens einmal an einer bakteriellen Infektion der unteren Harnwege, einer Zystitis, erkrankt. Typische Anzeichen sind: Brennen und ständiger Drang für ein paar Tropfen Urin. Auslöser sind oft Keime, die über die relativ kurze weibliche Harnröhre in die Blase gelangen. Typische Ursachen sind kalte Füße, nasse Badeanzüge oder zu dünne Kleidung. Über die entstehende lokale Schwächung des Immunsystems vermehren sich die Keime bzw. können nicht mehr abgewehrt werden. Auch über die Nahrung und den Darm können Keime aufgenommen werden, die dann durch eine falsche Toilettenhygiene oder den Geschlechtsverkehr in die Harnröhre gelangen. Bei den Wechseljahren nehmen Durchblutung und Hormone des Harntraktes ab, so dass die Keime durch die Schleimhaut eindringen. Die Gabe von Antibiotika wird erforderlich, wenn Bakterien, die an der Blasenschleimhaut anhaften, nachgewiesen werden. Wenn Blut im Urin beobachtet wird oder öfter Infekte auftreten, muss unbedingt eine genauere urologische Untersuchung zum Ausschluss eines Tumorleidens oder chronischer Störungen durchgeführt werden.
Im akuten Fall oder bereits beim Verdacht auf eine Zystitis sollte sofort Wärme benutzt und viel getrunken werden (1,5–2 Liter/Tag, Wasser oder Tee). Beim Nachweis von Bakterien hilft oft eine antibiotische 3-Tage-Therapie. Vorbeugend sollten gemieden werden: Kälte, Nässe und übertriebene Intimpflege. Ein schneller Wechsel der nassen Badesachen ist hilfreich. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte die Blase entleert werden, damit die Keime ausgespült werden. Lokale Östrogengaben können die Schleimhaut verbessern. Auch Trinken von Preiselbeer- oder Cranberry- Saft ist vorbeugend hilfreich. In chronischen Fällen kann eine Immunisierungsbehandlung mit abgetöteten Keimen oder Blasenspülungen die Zahl der Infekt verringern.