NEUE STUDIE ZUM PROSTATAKARZINOM

(07.11.2011) Auf dem letzten Urologenkongress in Hamburg wurde eine neue Studie „PREFERE“ zur Behandlung des Prostatakarzinoms vorgestellt. Nach der S3-Leitlinie von 2009 sind vier verschiedene Behandlungsmethoden für das lokal begrenzte Prostatakarzinom vorgesehen. Betroffene Männer stehen mangels bisheriger Studienlage vor der schwierigen Entscheidung, von welcher der 4 Optionen sie am meisten profitieren. Diese sind: Radikale operative Prostataentfernung, Strahlentherapie von außen, Brachytherapie (permanente Seed –Implantation, Bestrahlung von innen) und Active Surveillance (aktive Überwachung). Die Studie läuft über 10 Jahre und soll ca. 7000 Teilnehmer einschließen, um eine hohe Aussagekraft zu erlangen.

Die Studie stellt das größte urologische Forschungsprojekt der letzten 50 Jahre dar, da neben dem GKV-Spitzenverband, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen, die Deutsche Krebshilfe e. V. und der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. die Studie industrieunabhängig finanzieren unter enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie, dem Berufsverband Deutscher Urologen und der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie.

Wichtig ist, dass der Patient eine Wahlmöglichkeit hat, bevor die Randomisierung auf die jeweilige Therapiemöglichkeit erfolgt. Lehnt er z.B. die Operation ab, erfolgt eine zufallsmäßige Zuordnung in eine der 3 verbliebenen Behandlungsoptionen. Bei Ablehnung von 2 wird er einer der beiden verbliebenen Optionen zugeordnet. Patienten, die nur eine Option zulassen, können an der Studie nicht teilnehmen.

Betroffene Patienten sollten ihren Urologen ansprechen, ob sie an der Studie teilnehmen können bzw. die Vorgaben erfüllen, sofern dieser das Thema nicht von sich anspricht.