FRÜHERKENNUNG ODER VORSORGE
(28.01.2013) Das Angebot an Früherkennungsuntersuchungen ist groß und richtet sich an Menschen, die sich nicht krank fühlen und keine Beschwerden haben. Sie haben zum Ziel, Krankheiten in einem frühen Stadium zu entdecken, wo noch keine Beschwerden bestehen. Eine diagnostische Untersuchung würde dagegen gemacht, um die Ursache von bestehenden Beschwerden zu finden.
Viele Menschen sprechen von „Vorsorge“ und glauben, dass sie bei regelmäßiger Teilnahme vor einer Erkrankung geschützt sind. Das ist aber nicht der Fall, denn mögliche Krankheiten können dadurch nicht verhindert werden. Von „Vorsorge“ kann nur gesprochen werden, wenn es das Ziel ist, Risikofaktoren zu erkennen und Vorstufen einer möglichen Erkrankung rechtzeitig zu entdecken.
Jede Früherkennung sollte keinen Schaden für den Patienten mit sich bringen (Röntgen, Blutung) sondern einen Nutzen bringen, der vorher in Studien überprüft worden sein sollte. Es sollten nur Untersuchungen auf Krankheiten mit ernsthaften Folgen durchgeführt werden, so dass ein klarer gesundheitlicher Vorteil entstehen kann. Es sollte eine wirksame Behandlung der früh erkannten Krankheit geben und eine erfolgreiche Behandlung vor Ausbruch der Krankheit möglich sein. Auch sollte eine neutrale Information erfolgen, damit der Patient persönlich und in Ruhe abwägen kann, ob er an einer solchen Früherkennungsuntersuchung teilnehmen möchte oder nicht.
Einige wichtige Fragen helfen bei der Entscheidung: Häufigkeit einer Krankheit im betreffenden Alter, gesundheitliche Vorteile bei frühzeitiger Entdeckung, unerwünschte Nebenwirkungen oder Folgen, falsch positive (falscher Alarm) oder falsch negative (übersehene Erkrankung) Ergebnisse, zusätzliche Untersuchungen bei positivem Befund, Dauer bis das Ergebnis vorliegt und wie häufig muss man untersuchen, um davon zu profitieren. Die Teilnahme an einer Früherkennung ist grundsätzlich freiwillig.